Zeittafel Geschichte der Alamannen

Mit freundlicher Genehmigung des Alamannenmuseums Ellwangen

Jahr Geschichte Archäologie
213 Sieg des römischen Kaisers Caracalla über die Germanen Germanen (Alamannen?) fallen in die Grenzprovinzen Rätien und Obergermanien ein Funde von römischen Münzverstecken in ganz Süddeutschland, besonders im Allgäu; ebenso Versteckfunde von Bronzegeschirr und anderem Wertbesitz
259/60 Germanen überwinden in breiter Front den obergermanisch-rätischen Limes und ziehen bis Italien Ende des obergermanisch-rätischen Limes

260

Sieg der Römer gegen die "Barbaren des Stammes der Semnonen oder Juthungen" bei Augsburg Siegesaltar von Augsburg
430 Juthungen werden beim Angriff auf Rätien zurückgeschlagen Höhensiedlungen als alamannische Machtzentren, etwa auf dem Runden Berg bei Bad Urach, auf dem Zähringer Burgberg bei Freiburg, auf Geißkopf und Kügeleskopf bei Offenburg und in der Mainschleife bei Urphar
443 Die Alamannen dehnen ihre Siedlungen über den Rhein hinweg aus
451 Schlacht auf den Katalaunischen Feldern: Ein römisch-germanischer Heeresverband besiegt die Hunnen So genannte "Turmschädel" in alamannischen Gräbern weisen auf hunnischen Einfluss hin
454/55 Niedergang des weströmischen Reiches; Zeit der größten Freiheit und räumlichen Ausdehnung der Alamannen Erste, kleinere Ortsfriedhöfe in der Nähe bäuerlicher Siedlungen, zum Beispiel in Großkuchen
469 Alamannen werden in Italien vom Frankenkönig Childerich und Odoaker, dem späteren König Italiens, besiegt Goldgriffschwerter finden sich als Statussymbole in Männergräbern
496/97 "Schlacht bei Zülpich": die Alamannen werden von den Franken besiegt, der Frankenkönig Chlodwig lässt sich daraufhin taufen
506/07 Weitere Niederlage der Alamannen gegen die Franken. Der Ostgotenkönig Theoderich nimmt einen Teil der Alamannen unter seinen Schutz Die Höhensiedlungen werden von ihren Bewohnern aufgegeben
537 Ende der ostgotischen Schutzherrschaft und Einsetzung alamannischer Herzöge. Damit befinden sich alle Alamannen unter fränkischer Herrschaft Große Reihengräberfelder als Ortsfriedhöfe bäuerlicher Siedlungen, beispielsweise in Lauchheim, Kirchheim/Ries, Bopfingen, Hüttlingen, Oberkochen, Neresheim und Kösingen
631/32 Alamannenherzog Crodobert nimmt mit seinem Heer an fränkischem Feldzug teil

Inschriften in Form von Runen auf Schmuck und Waffen sowie lateinische Inschriften auf Grabbeigaben

Erste Holz- und Steinkirchen sowie erste Klöster in Süddeutschland; in den Gräbern finden sich heidnische und christliche Symbole oft nebeneinander

Reihengräberfelder werden nicht weiter genutzt

709 Der Alamannenherzog Gotfrid stirbt, der Herzogstitel geht an seine Söhne Lantfrid und Theudebald über Ende der Beigabensitte, Beginn der beigabenlosen Bestattungen in Friedhöfen bei der Ortskirche
709-712 Der Karolinger Pippin der Mittlere führt Feldzüge gegen die Alamannen
722 Der Karolinger Karl Martell unterwirft Alamannien mit Waffengewalt
723 Die Alamannen erheben sich gegen Karl Martell
730 Karl Martell führt einen Feldzug "zu den Suaven"; im selben Jahr stirbt Alamannenherzog Lantfrid, dessen Bruder Theudebald als alleiniger Herzog bis 746 regiert
741 Karl Martell stirbt, sein Sohn Karlmann erhält Alamannien
742 Pippin und Karlmann unterwerfen die Alamannen
746

"Blutgericht" von Cannstatt.

746 n. Chr. ist der "Gerichtstag von Cannstatt" nachdem Karlmann, Sohn Karl Martells, einen letzten Aufstand in Alamannien niedergschlagen hatte. Karlmann hält bei Cannstatt eine Versammlung ab, zu der er die alamannischen Fürsten und hohen Adligen lädt. Bei dieser Versammlung werden offenbar tausend Adlige festgenommen und als Verantwortliche mit dem Tode bestraft. Damit erlischt das alamannische Herzogtum.